Donnerstag, 29. Januar 2009

"Besser eine Idee in hundert Köpfen ...

"… als hundert Ideen in einem Kopf“. Mit diesem Motto warb Zulma Careca aus Bolivien für die Methode „von Bauer zu Bauer“ auf einer Veranstaltung von Brot für die Welt und ihren lateinamerikanischen Projektpartnern auf dem Weltsozialforum. Ziel ist die Stärkung einer ökologischen Landwirtschaft und die Förderung der biologischen Vielfalt. Was verbirgt sich hinter der Methode „von Bauer zu Bauer“?

Bei der Methode geht es darum, dass die Bauern untereinander ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben und auf Augenhöhe voneinander lernen. „Unsere Hauptaufgabe ist es, die Bauern davon zu überzeugen, dass die konventionelle Landwirtschaft schädlich ist und den Boden verseucht. Wir setzen dagegen unsere Erfahrungen und Erfolge mit der ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung des Bodens“, berichtet Zulma Careca. Wir gehen in die Öffentlichkeit, auf Messen und bilden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus. Die eigenen Erfahrungen sind oft die überzeugendsten. Und von Erfolgen können sie berichten:

  • ehemals verseuchte Böden bringen langsam wieder bessere Erträge;
  • ihre Erträge insgesamt sind gestiegen;
  • durch die Vielfalt des Anbaus können Familien wieder von den eigenen Erträgen leben und zusätzlich einen kleinen Überschuss für den lokalen Markt produzieren;
  • die Gemeinschaft in den Dörfern und das Selbstbewusstsein der Bäuerinnen und Bauern ist gewachsen.

Von vergleichbaren Erfolgen berichteten Vertreterinnen und Vertreter aus Bolivien, Brasilien, Guatemala, Kuba, Mexiko, Panama und Peru

Dass Zulma Careca und all die anderen auf dem richtigen Weg sind, bestätigte Angelika Hilbeck vom Institut für Integrative Biologie in Zürich am Nachmittag bei der Veranstaltung „Kleinbäuerliche, indigene und nachhaltige Landwirtschaft als Weg zur Ernährungssouveränität in Zeiten weltweiter Nahrungsmittelkrisen“. Dort stellte sie die Ergebnisse des Weltagrarberichts vor, der auf UN-Ebene von 400 unabhängigen Wissenschaftlern verfasst wurde. Dieser Bericht bestätigt, dass die Ernährungssouveränität vor allem durch eine Stärkung der Kleinbauern und der Förderung biologischer und die Artenvielfalt erhaltene Anbaumethoden in der Landwirtschaft gesichert werden kann.

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