Donnerstag, 22. Januar 2009

"Entterritorialisierung der Bevölkerung“

„Entterritorialisierung der Bevölkerung“. Was für ein schreckliches Wort. Das, was sich dahinter verbirgt, ist furchtbar genug, informiert uns die Menschenrechtsorganisation SDDH (Sociedade paraense de Defesa dos Direitos Humanos, Gesellschaft zur Verteidigung der Menschenrechte in Pará).
Es wird mit Gewalt gegen die Menschen der amazonischen Region vorgegangen. Ihr Land wird benötigt, um Sojaanbau voranzutreiben, Straßen zu bauen, Holz zu schlagen, Eukalyptusplantagen anzulegen. Die Eukalyptusplantagen, „grüne Wüsten“, sind ein bizarres Ergebnis des weltweiten Emissionshandels: Sie werden als CO2-Senken ausgewiesen. Die Zerstörung der Biodiversität wird auch noch belohnt.
Die in der Verfassung garantierten Rechte der Bewohner, Indigene oder Kleinbauern, werden einfach außen vor gelassen. Es gibt enge Verflechtungen zwischen privaten Interessen und den politisch Verantwortlichen: Der Gouverneur von Mato Gross etwa ist selbst Großproduzent von Soja – solche Interessenkonflikte schwächen die Möglichkeiten, sich gegen Übergriffe zu wehren

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